Udo Meyer gewinnt im Doppel die Silbermedaille in der Trostrunde der EM

Veröffentlicht von Irene Dölle am 26.07.2022 - 09:52 Uhr

„Am Tisch ging es immer fair zu“

 

Delmenhorster Doris Elsner, Udo Meyer, Jürgen Bruns und Thomas Urlbauer starten bei EM in Rimini

Andreas Giehl

Delmenhorst Lässt sich ein attraktiver Urlaub mit einem sportlich herausfordernden Tischtennis-Turnier verbinden? Ja, antworten die Delmenhorster Doris Elsner, Udo Meyer, Jürgen Bruns und Thomas Urlbauer ohne zu zögern. Sie haben genau das erlebt: Sie waren nach Rimini in Italien gereist und nahmen dort an den Senioren-Europameisterschaften teil. Meyer, der wie Bruns und Urlbauer für die SG Jahn/DTB aktiv ist, feierte mit dem Gewinn der Silbermedaille in der Doppel-Trostrunde sogar einen außergewöhnlichen Erfolg.
„Es war super. Als Veranstalter war Rimini ideal. Es hatte auch kulturell viel zu bieten. Ich kann jedem nur empfehlen, mal bei einer EM oder WM mitzumachen“, schwärmt Urlbauer, der 2006 und 2013 in Bremen an diesen Turnieren teilgenommen hatte: „Neben dem Tischtennis waren wir viel mit dem Fahrrad unterwegs und haben eine Menge anderer Sportler kennengelernt. Am Tisch ging es immer fair zu.“ Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wurden wieder Senioren-Europameisterschaften ausgetragen. 3000 Spielerinnen und Spieler aus 42 Ländern hatten sich angemeldet. Sie traten sechs Tage lang in der Messehalle von Rimini an 110 Tischen in den Altersklassen Ü40 bis Ü85 gegeneinander an.
Elsner, die für den TTSC 09 Delmenhorst aktiv ist, Meyer, Bruns und Urlbauer sahen das Turnier vor allem als Teil eines Erlebnisurlaubs, ihnen kam es weniger auf das sportliche Abschneiden an. „Es waren in Rimini wirklich ein paar unbeschreiblich schöne Tage“, sagt Elsner. Sie und ihr Ehemann waren von Bad Aiblingen in Bayern aus mit einem (unter anderem) auf Tischtennisreisen spezialisierten Busunternehmen nach Rimini gereist, das auch ein Ausflugsprogramm organisiert hatte. Meyer, Bruns und Urlbauer fuhren in einem Wohnmobil nach Italien.
„Leider ist mir in den Einzeln der Vorrunde kein Sieg gelungen. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Vielleicht war ich etwas zu angespannt. Aber bei meiner 2:3-Niederlage in der ersten Trostrunde gegen die Französin Sabine Namik, hätte es klappen können. Da war ich sehr dicht dran“, erzählt Elsner. Im Ü65-Doppel fehlte ihr mit Evi Beier, die sie noch von einem gemeinsamen Auftritt bei einer früheren Meisterschaft kannte, genauso das Glück. Im Achtelfinale gegen die Ungarinnen Eriksone/Gaga schrammte das Duo knapp am Einzug in die nächste Runde vorbei (6:11, 11:5, 9:11 und 9:11).
Urlbauer, Bruns und Meyer schieden im Einzel relativ früh in den Gruppenspielen oder der Trostrunde aus. Im Ü54-Doppel trafen Bruns und Urlbauer in der Vorrunde unter anderem auf das deutsch-dänische Duo Peter Beranek/Mogens Sonnichsen, das später Europameister wurde. So ließ sich das Aus dann doch gut verkraften.
Für Udo Meyer lief es mit dem Gewinn einer Silbermedaille im Ü64-Doppel dann perfekt, obwohl ihm sein Partner Jürgen Rebmann aus Halberstadt erst vor Ort zugelost wurde. In der Trostrunde hatte das Duo mit vier Siegen einen starken Lauf. „Dass wir besser harmonieren würden als andere Doppel, die durch die Bank eingespielt waren, damit haben wir natürlich nicht gerechnet“, sagt Meyer: „Und hätte das Endspiel direkt nach dem Halbfinale stattgefunden, hätten wir das vielleicht auch noch gewonnen.“ Er sei am Finaltag „gesundheitlich leider nicht bei 100 Prozent“ gewesen.
Schon im Jahr 2023 finden die nächsten Senioren-Europameisterschaften in Sandefjord/Norwegen statt. Ob jemand aus diesem Quartett wieder teilnimmt, steht noch nicht fest. Urlbauer könnte sich irgendwann eine weitere Teilnahme vorstellen. Er fände es gut, wenn sich der Reisegruppe dann noch mehr Interessierte anschließen.

Aus: Delmenhorster Kreisblatt, Foto: R. Tobis

Finalpaarung
Erster Gratulant: Georg Zsolt Böhm